Das Grenzregime
Das Grenzregime war ein tief gestaffeltes System mit Überwachung
und Kontrollen des Binnenlandes, mit verstärkter Überwachung
der 5-km-Grenzzone entlang der Küste und schließlich die Überwachung
der Seegrenze an Land und auf dem Wasser.
Überwachung im Binnenland
Spektakuläre und gelungene Fluchten verursachten für die Partei-
und Staatsführung der DDR stets einen hohen Prestigeverlust. Das
MfS machte es sich zur Aufgabe, das Ansehen der DDR zu stärken
und zusammen mit Volkspolizei und freiwilligen Helfern Fluchtvorhaben
im gesamten Binnenland möglichst frühzeitig zu erkennen und
zu verhindern. Die Zufahrtsstrecken an die Küste und Richtung Grenzgebiet
wurden überwacht. Transportpolizei fahndete in Zügen und auf
Bahnöfen nach Hinweisen auf Fluchtvorhaben. Rastplätze an der
Autobahn nach Rostock wurden vom MfS überwacht.
Die Grenzzone
Entlang der gesamten Ostsee-Küste der DDR hatte man ein ca. 5 km
breites Gebiet zur Grenzzone erklärt, die besonders intensiv
überwacht wurde und in deren Bereich besondere Sicherheitsvorschriften
galten. Die Kreisdienststellen der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit,
die Volkspolizei und deren freiwillige Helfer, sowie Grenzsicherheitsaktive
(um nur einige zu nennen) hatten die Aufgabe, Fluchtvorhaben frühzeitig
aufzudecken und für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Grenzbrigade Küste: Überwachung an Land
Erst direkt an der Küste kam die 6. Grenzbrigade Küste (GBK)
mit ihrem landseitigen und seeseitigen System der Grenzsicherung
zum Einsatz. Landseitig überwachten die Grenzer von über 70
Beobachtungsstellen aus visuell und technisch Küste und Meer. Die
Kegel der Suchscheinwerfer strichen in regelmäßigen Abständen
über die Ostsee. Postenpaare gingen mit Suchhunden auf Streife, Hinterhaltsposten
lauerten in Gebüschen und Unterständen.
Grenzbrigade Küste: Überwachung auf See
Auf See, vor der 3-Meilen-Zone, lagen Wachboote der Grenzbrigade Küste.
Ein Schiff der Volksmarine lag auf Vorposten im Fehmarnbelt. Die Grenzboote
und Wachschiffe suchten im Morgengrauen ein festgelegtes Gebiet nach Flüchtlingen
ab. Von den Grenzschiffen wurde der gesamte Schiffsverkehr in der Ostsee
kontrolliert. Bei besonderen Vorkommnissen wie Fluchten erhielt
die GBK Unterstützung durch die Volksmarine.
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